Gustav Klimt - Der Kuss
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Hintergrund zum Bild
Gustav Klimt: 'Der Kuß'
ist eines der bedeutendsten Werke des Jugendstils. Es befindet sich im Besitz der Österreichischen Galerie Belvedere.
Der Kuß gehört in eine Phase von Klimts Schaffen, welche die 'goldene' genannt wird, weil der Künstler in dieser Zeit eine besonders ausgeprägt von Goldfarben und echtem Blattgold Gebrauch machte. Die Popularität der Bilder jener Zeit mag mit der Verwendung der Nichtfarbe Gold zusammenhängen.
Etwas von dieser Kostbarkeit und dem glanzvollen Schein, die von dem Gold ausgehen, verbindet sich auf das engste mit dem Inhalt des Bildes. Auf einer Klippe, einem Stück Blumenwiese, das nicht als Raumangabe gesehen werden soll, sind die beiden ineinander versunkenen Menschen in eine goldene Aura gleichsam entrückt und durch eine sie umgebende Gloriole zugleich vereinigt und von der Umwelt abgeschieden.
Ganz im Sinne der Ideologie des Jugendstils wird das Paar als Ganzheit geschildert. Im Kuß hat er die Spannung von Mann und Frau den beiden Körpern entzogen und an den Gegensatz rechteckiger und runder Muster delegiert. Trieb und Verlangen werden so zu einem ornamentalen Kontrastprogramm verschlüsselt. Die enorme Popularität dieses Bildes beruht vielleicht darauf, dass es die Vergänglichkeit der Liebe verweigert und weil kulturelle und soziale Bedingungen ausgeblendet werden.